Abnehmen beginnt im Kopf

Abnehmen beginnt im Kopf?

Das hört man öfter.

Diejenigen, die von Figurproblemen gebeutelt werden, fragen sich erst einmal:
Was ist damit gemeint?

Und direkt danach:
Wieso soll etwas im Kopf anfangen, was über den Mund direkt in den Magen geht?

Und vor allem:
Wenn ich Lust auf etwas habe, mein Magen zudem noch signalisiert, ich habe Hunger und will etwas zu essen haben, wieso beginnt das ausgerechnet im Kopf?

zwei krause köpfe

Wenn Abnehmen im Kopf beginnen würde, dann wäre ich doch megaschlank?
Denn dann würde Abnehmen doch eine Kopfsache sein und keine Bauchsache.
Mein Kopf hat doch keinen Hunger und knurrt, sondern mein Magen, oder etwa nicht?
Denn wenn ich tatsächlich mit dem Kopf abnehmen würde, dann würde mir mein Verstand sagen:

„Lass die fettigen Lebensmittel sein, die mit den leeren Kalorien, dann wirst du von selber schlank.“

In erster Linie sagt mein Bauch, indem er den Kopf ausschaltet:
„Feed me! Gib mir etwas zu essen. Ich bin leer.“

Dass es im Grunde genau andersherum ist, muß man erst einmal verstehen.

Der Bauch ist eine ganze einfache Maschinerie. Der muß arbeiten. Er muß verdauen, was man oben hinein steckt. Und wenn er leer ist, reiben die Magenwände aneinander.
Und er knurrt. Vor allem aber will er Nachschub.

Der Kopf steuert unser komplettes System.
Da ist nicht nur der Verstand gefragt, denn der ist ausgeschaltet, haben wir erst einmal Hunger.

„Hunger ist schlimmer als Heimweh,“ sagte einmal Vera int Veen.
Und die musste es wissen. Sie war nie ein Hungerhaken.

Hunger kann richtig weh tun. Er ist unangenehm. Und unangenehme Dinge, die uns auch noch weh tun, die wollen wir nicht ertragen.

Warum aber tut Hunger weh?
Weil die Magenwände aneinander reiben?

Mitnichten.

Hunger tut weh, weil das Hungerzentrum im Gehirn sitzt. Zum einen. Und weil der Jieper grade dort an uns arbeitet.

Schlankpillen setzten nicht im Magen an, füllen gar den Magen. Nein, sie sind nicht nur gefährlich für unseren Blutdruck und die Organe, sondern sie steuern das Hungerzentrum im Hirn. Sie vermitteln dem Hirn: Ich bin satt.

Der Magen schickt, sobald er leer ist, einen Befehl an das Hungerzentrum im Gehirn, dass er Nachschub braucht.
Das Hungerzentrum im Hirn sendet Signale aus, die den Jieper aktivieren auf Lebensmittel, die uns Freude bringen.

Dass Schokolade glücklich macht, ist nicht nur eine Binsenweisheit, dies wurde sogar von der Wissenschaft bestätigt. Denn Schokolade belohnt das Zentrum im Hirn und sendet Botenstoffe aus, die das Glücksgefühl bedienen.

Warum also beginnt Abnehmen im Kopf?

Nicht unbedingt, weil wir dort unseren Hunger regeln, sondern darum, weil wir im Hirn begreifen müssen, dass das, was wir bisher taten, wenn wir einiges an Übergewicht mit uns herumschleppen, falsch war.

Dass wir im Kopf beginnen müssen, zu verstehen, was wir verändern müssen.
Dass nicht nur Schokolade glücklich macht, sondern auch das richtige Essen.

Und das hat weniger mit dem Hungerzentrum zu tun, sondern vielmehr mit dem Verstand.

Der Magen zeigt uns zwar, wann wir wieder Nachschub brauchen, aber der Kopf kann steuern, WAS wir zu uns nehmen.

Vor vielen Jahren sagte einmal jemand zu mir:

„Akzeptier dich so, wie du bist, dann erst wirst du abnehmen können.“

Das habe ich damals nicht verstanden. Mehr noch. Ich habe denjenigen für verrückt erklärt.
Wie konnte ich mich mit den vielen Kilos zuviel akzeptieren?
Ich hasste mich für das, was ich war.
Wie konnte ich mich übergewichtig schön finden? Das ging gar nicht.

Und doch. Heute weiß ich, er hatte recht.

Abnehmen beginnt im Kopf

Erst wenn wir akzeptieren, was wir sind, sind wir bereit, es zu verändern.

Wenn man versteht, dass man zu viele Kilos mit sich herumschleppt und dauerhaft etwas verändern will, dann erst ist das der erste Schritt in die richtige Richtung.

Denn dann erst weiß ich, was ich Jahre verleugnet hatte: Ich habe ein Problem!

Und dann erst kann ich mit dem Kopf abnehmen.
Mit Verstand und Vernunft.

Die richtige Ernährungsweise auf Lebenszeit finden und nicht die, die für eine kurze Zeit das Leben beherrscht und doch nicht effektiv ist, grundlegend etwas zu verändern.

Mit dem Kopf zu verstehen, dass ich etwas verändern muß und was ich verändern muß.

Der Kopf hat auch einen sehr großen Anteil daran, dauerhaft durchzuhalten.

Wenn man nämlich mit dem Kopf und dem Verstand begreift, dass man nicht verhungert, wenn man dem Jieper nicht nachgibt, sondern standhaft bleibt und dauerhaft sein Leben verändern muß, dann beginnt Abnehmen im Kopf.
Und das ist der einzigste Weg, auf Dauer abzunehmen.

Nicht mit einer Diät!
Sondern mit dem Bewusstsein, im Kopf die Gewohnheiten zu verändern und es dann mit dem Körper in die Tat umzusetzen.

Mit dem Kopf und dem Verstand Lebensmittel zu suchen, die man mag und die dem Körper gut tun, die gesund sind und die helfen, das Gewicht zu reduzieren.
Mit dem Kopf die Pläne auszuarbeiten, mit denen man im Bauch glücklich wird und die nicht nur während der Abnahme helfen, Defizite auszugleichen, sondern mit denen man auf Dauer glücklich werden kann.

Solange man Dinge isst, die angeblich gut für eine Abnahme sind, zu denen man sich aber überwinden muß, regiert der Verstand und nicht der Kopf.
Das kann nichts auf Dauer sein, so kann es nicht funktionieren.

Denn der Absturz kommt mit dem nächsten Verlangen. Dann regiert wieder der Bauch und nicht der Kopf.

Abnehmen beginnt im Kopf.
Verstehen, was falsch läuft. Und verstehen, wie es richtig geht.
Mit Herz, Verstand und Hirn. Im Einklang.

Und der Bauch wird dankbar dafür sein. Er ist nur ein Arbeiter und braucht etwas zu tun.
Aber der Kopf regiert die Maschinerie.

Und so kann Abnehmen auf Dauer von Erfolg gekrönt sein. Mit der Abnahme, die im Kopf beginnt.