Ernährungsumstellung und Sport

Eines Tages ist es so weit!

Man stellt fest: SO geht es nicht weiter. Ich muß etwas verändern.
Viele, die übergewichtig sind, wünschen sich die gute Fee herbei, die am besten innerhalb von Sekunden alle Probleme löst, die mit Übergewicht einhergehen.
Schwupps, in 3 Sekunden schlank.

Aber leider ohne Schweiß kein Preis!
Denn zu einer Ernährungsumstellung gehört nun einmal auch der Sport. Bewegung. Sich verändern. Aktiver werden.

Anders essen, anders leben, mehr aus sich herausholen

Ernährungsumstellung und Sport

Den nächsten gravierenden Fehler, den ein übergewichtiger Mensch macht, ist, alles auf einmal und dann auch sofort haben zu wollen.
Gleich, nachdem er feststellt, dass es die gute Fee eben nicht gibt.

Und er will zuviel auf einmal.
Die komplette Ernährung wird von jetzt auf gleich verändert, im ungünstigsten Fall gleich einmal eine Nulldiät oder das Turboformat des Shakens.

Zeitgleich läuft man ins Fitnessstudio, meldet sich Hals über Kopf dort an und bucht 7 Kurse gleichzeitig, für jeden Tag einen.
Nebenbei wird der Plan gefasst, zusätzlich mindestens 2 Stunden Sport an Fitnessgeräten mit einzubauen.

Denn wenn erst einmal der dubiose Schweinehund in den Zwinger gesperr wurde und man sich endlich einmal aufrappelt, aktiver zu werden, dann sollen die Eulen doch gleich im Rudel nach Athen getragen werden.

Jetzt gleich und zwar sofort.

ICH WILL SCHLANK SEIN! UND DAFÜR MUSS ICH ALLES VERÄNDERN.

Vor allem kann und will ich mich nicht mehr so ertragen.
Also muß ich etwas tun.
Ich muß mich drehen. Um 180 C. Heute und nicht morgen.
Wenn nicht jetzt, wann denn dann?

Gesagt, getan.

Denn so eine wunderbare, aktive Phase kann ja auch ziemlich schnell wieder vorbei sein.
Wegschweben wie eine Wolke.
Und wenn ich jetzt nicht mein müdes Haupt beim Schopfe packe, dann ist das kurze Aufflackern des aktiven Teils in mir gleich wieder fort wie ein Gedanke, den ich nicht festhalten kann.
Also los. Jetzt sofort!

So ein Plan kann und wird in die Hose gehen und scheitern.
Er muß es sogar.

Denn bisher ist noch niemand über Nacht dick geworden.
Niemand trägt gerne 10, 20 oder mehr Kilos mit sich herum.
Und niemand hat grundlos Figurprobleme.

Die Veränderung sollte Schritt für Schritt erfolgen, einen nach dem anderen.

Zuerst die Ernährungsveränderung. Detektiv werden.
Forschen, wo es hapert, was falsch läuft und wo man etwas verbessern kann.
Im zweiten Schritt Bewegung in den Tag einbauen.
Und dies steigern.

Ernährungsumstellung und Sport

Nicht im Zuge des ersten Enthusiasmus blind draufloseifern, denn so ein Eifer kann sich beim ersten kleinen Rückfall ganz schnell wieder in Luft auflösen.

Die Bewegung steigern. Zuerst einmal die Woche, dann zwei Tage pro Woche, später 3 Tage pro Woche. Dann bleibt die Überforderung aus und man hat eine gewisse Kontinuität drin.

Und ganz wichtig:
Sportarten suchen, die Freude bringen.

Nicht nach Effektivität aussuchen.
Nur so kann man am Ball bleiben.

Genauso sieht es mit der Ernährungsumstellung aus.
Kleinigkeiten verändern.
Zuerst aufs Fett achten. Dann Zucker reduzieren. Nach und nach die Portionen verkleinern.
Niemand wird über Nacht dick. Niemand kann den Körper zwingen, über Nacht wieder genauso viel abzuwerfen.

Ausdauer ist das Zauberwort.

Genauso kann es aber auch nicht funktionieren, nur über Sport abzunehmen, wenn man nicht an der Ernährungsschraube dreht.
Soviele leere Kalorien und Fette, die man dem Körper zumutet, kann man gar nicht abtrainieren, so dass man nur mit Bewegung rapide abnimmt.

Was man mit Bewegung verbrennt, kann nicht an anderer, ungesunder Stelle dem Körper wieder zugemutet werden.

Beides muß Hand in Hand gehen und in Kooperation verändert werden.

Wenn man zuviel auf einmal will, muß es scheitern.
Wenn aber Tag für Tag Kleinigkeiten verändert werden und beibehalten bleiben,
wird die neue Gewohnheit schnell zu einer alten, ohne dass man es bemerkt.

-Lieber die Treppe nehmen statt den Aufzug.
-Lieber zum Bäcker radeln, der um die Ecke liegt, als bequem mit dem Auto zu fahren.
-Lieber das Kind zu Fuß von der Schule abholen, als schnell und motorisiert den Weg zu erledigen.

Mit kleinen Veränderung in Ernährung und Bewegung erreicht man oft mehr und langfristiger Erfolge als das Ruder komplett um 180 Grad zu drehen.

Gewohnheiten sind hartnäckig und setzten sich über kurz oder lang wieder durch, wenn man zuviel auf einmal durchsetzen will.
Alte Gewohnheiten geben Sicherheit und müssen Stück für Stück verändert werden.
Bewegung und Sport muß Spaß bringen und sollte nach und nach in das neue Leben integriert werden.
Am besten geht so etwas natürlich in Begleitung eines lieben Menschen, indem man sich gegenseitig antreibt und unterstützt.
Dann fällt das Sitzenbleiben auf der Couch noch einmal so schwer, wenn man weiß, da wartet jemand auf einen.
Jemand, der auch zu einer alten Gewohnheit im Leben geworden ist.

Bitte nicht zuviel auf einmal verändern.
Step by Step ins neue Leben starten.

Dann verändert sich das alte Leben mit seltenen Rückfällen zu einem neuen Leben mit neuen Ritualen und Gewohnheiten.

Mit Ernährungsumstellung und Sport.