Adipositas Chirurgie

Ab wann gilt man als adipös?

Im Grunde bezeichnet man Adipositas als krankhaftes Übergewicht. Wenn Sie also nicht nur mit ein paar Kilos zu viel kämpfen und Ihr Body-Mass-Index größer als 30 ist, sollten Sie sich ärztliche Hilfe holen. Dieses Leiden wird häufig als „Fettsucht“ bezeichnet, was sie somit eindeutig auch als Krankheit identifiziert. Leider ist es sehr schwer, sie ganz allein wieder in den Griff zu bekommen.

Was sind die Ursachen für Adipositas?

Die Wissenschaft ist sich noch nicht ganz sicher, worin der Grund dieser Erkrankung liegt. Fakt ist, dass die Fast Food Bewegung alles andere als förderlich ist für unsere Gesundheit. Allein in den Vereinigten Staaten hat sich der Anteil von Adipositas-Patienten in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Und auch wir in Deutschland sind auf dem besten Wege dahin. Hinzu kommt, dass selbst ursprüngliche Lebensmittel wie Fleisch und Gemüse nicht mehr die gleichen Inhaltsstoffe bieten wie noch vor einigen Jahren. Das Gegenteil ist der Fall: Unser Fleisch ist mit Hormonen, Antibiotika etc. versetzt und das Gemüse wird mit unzähligen Pestiziden vor Schädlingen geschützt. Nehmen wir diese schädlichen Stoffe über einen längeren Zeitraum auf, verändert sich auch unser Körper.
Aber das allein löst noch keine Adipositas aus. Man nimmt eher an, dass mehrere Faktoren dafür in Frage kommen. Neben diversen Nährstoffmängeln stehen bestimmte Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen oder Depressionen im Verdacht, eine Fettsucht deutlich begünstigen zu können. Was genau einen Menschen adipös werden lässt, kann also nicht pauschal gesagt werden, denn das hängt von ganz individuellen Faktoren ab.

Welche Therapieformen gibt es?

Je nach Grad der Adipositas (man unterscheidet im Wesentlichen drei Schweregrade) kann Ihnen ein Profi dabei helfen, dauerhaft an Gewicht zu verlieren. Dabei steht zunächst meistens nur eine kleine, aber stetige Abnahme im Vordergrund. Sie sollen schließlich motiviert bleiben. Außerdem ist bewiesen, dass eine langsame Gewichtsreduktion besser für den Körper ist und man so dem unerwünschten Jojo – Effekt vorbeugt.
Wie bereits oben erwähnt, können die Gründe für die Erkrankung sehr viel tiefer liegen. Vielen Betroffenen hilft es daher sehr gut, zusätzlich eine psychische Therapieform in Anspruch zu nehmen. Dort lernen Sie, mit Stress im Alltag umzugehen. Außerdem wird Ihr Selbstbewusstsein gestärkt.
Wenn das hohe Gewicht bereits für gesundheitliche Folgeschäden gesorgt hat, wird man eine raschere Abnahme anstreben. Eine sehr gängige Methode, die sich in den letzten Jahren bewährt hat, ist der sogenannte Magen-Bypass. Dabei wird der Magen mit Hilfe eines Bandes deutlich verkleinert. Anschließend ist es den Patienten möglich, nur noch kleine Portionen aufzunehmen, was in der Regel zu einer schnellen Gewichtsreduktion führt. Häufig ist die Abnahme überschüssiger Kilos durch diese Methode am Ende deutlich größer, als ursprünglich gedacht.

Welche Vor- und Nachteile kann eine große Gewichtsabnahme mit sich bringen?

Es ist selbstverständlich, dass eine Gewichtsabnahme Ihre Gesundheit sehr positiv beeinflussen wird. Denn es ist unumstritten, dass gerade Adipositas für viele Folgekrankheiten wie Diabetes, Arterienverkalkung, Herz – Kreislauferkrankungen und sogar Krebs verantwortlich gemacht wird. Schon nach einigen Kilos verbessert sich das Blutbild deutlich, da die Cholesterinwerte abgesenkt werden. Und auch mit der Psyche macht eine große Abnahme viel: Das Selbstbewusstsein steigt deutlich, weil Sie sich endlich wieder wohl fühlen in Ihrem Körper.

Leider bringt es aber nicht nur nennenswerte Vorteile, wenn Sie sehr viel abnehmen – denn mit den schwindenden Kilos verändert sich der Körper auch zum Nachteil. Das zeigt sich in überschüssiger, erschlaffter Haut ganz besonders deutlich. In diesen Fällen ist der Körper nicht in der Lage, die großen Mengen von allein wieder zu straffen. Und das zeigt sich dann an störenden Hautlappen, die wie eine leere Hülle am Körper hängen. Selbst mit viel Sport und den vermeintlich richtigen Cremes können Sie Ihrer Haut dabei nicht viel helfen.

Vielen Betroffenen kommt das wie ein Teufelskreis vor: Erst waren sie in einem viel zu dicken Körper gefangen und dann nehmen sie viel ab. Nur, um sich dann mit störenden Hautlappen herumschlagen zu müssen. Das ist unfair, aber nicht aussichtslos!

Denn zum Glück gibt es heutzutage viele chirurgische Operationen, die Ihnen sehr schnell und effektiv dabei helfen können, auch diese Makel in den Griff zu bekommen.

Bevor Sie sich jedoch überstürzt unter das nächste Messer legen, sollten Sie sich umfassend informieren. Wie bei jedem anderen Eingriff, bergen auch Schönheitsoperationen mitunter große Risiken. Außerdem muss man gerade bei Adipositas-Patienten sichergehen, dass nach der Operation die Kilos nicht wieder zugenommen werden. Denn das könnte schwere Risiken mit sich bringen. Um dem vorzubeugen, sollte nach der Abnahme mindestens ein Jahr vergehen, in dem Sie das Gewicht konstant halten können. Nur dann haben sich Ihre Gewohnheiten gefestigt und der Operation steht nichts mehr im Wege.

Welche Operationen kommen in Frage?

Die plastische Chirurgie bietet mittlerweile viele Möglichkeiten. Je nach ursprünglicher Fettverteilung kommen unterschiedlichste Methoden in Frage, den Körper wieder zu straffen. Einige davon stellen wir Ihnen nachfolgend gern etwas näher vor.

Bauchdeckenplastik

Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn große Hautlappen zurückgeblieben sind. Bei einer Bauchdeckenplastik wird ein entsprechender Streifen der überschüssigen Haut mitsamt dem Unterhautfettgewebe herausgeschnitten. Damit der Bauchnabel später nicht schief ist, wird er vorher entfernt und anschließend an der richtigen Stelle wiedereingesetzt. Das Ziel einer Bauchdeckenplastik ist, die Operation ohne allzu große Schnitte durchzuführen. So soll eine spätere Narbenbildung minimiert werden. Lange Zeit hat man bei diesem Eingriff nur das reine Fett entfernt; mittlerweile hat man aber erkannt, dass auch die Bauchmuskeln gestrafft werden müssen.

Oberarmstraffung

Die Folgen eines großen Gewichtsverlusts zeigen sich auch an den Armen. Meistens in Form von erschlaffter Haut und überschüssigen Fettpolstern. Bei einer Oberarmstraffung entfernt man also nicht nur Gewebe, sondern auch Fett. Meistens saugt man das im Vorfeld mit einer Liposuktion ab. Anschließend wird die Haut gestrafft. Ein großer Vorteil der Oberarmstraffung ist, dass der Schnitt meistens bis in die Achselhöhle reicht und man so auch Haare sowie Schweißdrüsen mit entfernt.

Facelifting

Gerade im Gesicht zeigen sich die Folgen einer großen Gewichtsabnahme sehr deutlich. Durch die erschlaffte Haut verändern sich die Proportionen, was Sie älter wirken lassen kann. Es gibt verschiedene Arten, ein Facelifting durchzuführen. Je nachdem, welche Partie gestrafft werden soll, werden kleine Schnitte im Bereich der Wangen gesetzt. Damit kann man anschließend die Haut im Bereich der Wangen sowie der Nase straffen oder den Kieferwinkel anheben. Eine andere Form des Faceliftings ist das Mini-Lifting. Dabei werden mit Hilfe eines minimalinvasiven Eingriffs nur die Wangen gestrafft.

Bodylift

Dieser Eingriff zählt in der Schönheitschirurgie zu den umfangreichsten überhaupt. Denn man bearbeitet mehrere Körperpartien gleichzeitig. Man unterscheidet ein unteres Bodylift, bei dem Oberschenkel, Bauch, Po und Hüften gestrafft werden sowie ein oberes Bodylift, das Rücken, Oberarme und Brust wieder in Form bringt. Im Grunde basieren die Eingriffe darauf, dass mittels gürtelförmigen Schnitten Unterhautfettgewebe und Haut von den jeweiligen Muskelhäuten getrennt werden. Anschließend strafft man die Muskelhäute, entfernt das überschüssige Gewebe und vernäht alles wieder gut.

Brustvergrößerung/ Bruststraffung

Gerade die weibliche Brust erleidet sehr großen Schaden, wenn sie einer großen Abnahme ausgesetzt ist. Denn ein Busen besteht fast nur aus Fettgewebe. Und das wird natürlich auch an diesen Partien vom Körper abgebaut. Die Folge ist erschlafftes Gewebe bis hin zur sogenannten „Hängebrust“. bei der Bruststraffung wird überschüssige Haut entfernt und die Warzen werden wieder angehoben. Das lässt die Büste wieder straff erscheinen. Manchmal reicht eine Bruststraffung aber leider nicht mehr aus, weil zu wenig Fettgewebe erhalten ist. Dann bietet sich eine Brustvergrößerung an. Bei dieser Operationsmethode kommen verschiedene Implantate zum Einsatz, die entweder durch die Achsel, die Brustwarze oder die untere Hautfalte in die Brust geschoben werden. Welche Art der Brustvergrößerung zum Einsatz kommt, hängt stark vom Aufbau des ursprünglichen Busens ab. Neben Implantaten können Sie außerdem wählen zwischen Eigenfett oder einer Unterspritzung mit Hyaluronsäure.

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden mögen – es ist ein Schritt hin zu einem neuen und vor allem gesunden Leben!